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Die CD von Fernando Miceli (Buenos Aires/Argentinien): Mit "Tango de Raiz", was übersetzt etwa "Tangowurzeln" bedeutet, macht Fernando Miceli einen weiteren Schritt zur Ausdehnung der neuen Tango Welle, die zur Zeit in der ganzen Welt unaufhaltsam voranschreitet. Seine Lieder - Text und Musik stammen aus eigener Feder - haben sehr persönliche Texte, die über die Standards des traditionellen Tangos hinausgehen. Die Geschichten sind lebendig und könnten sowohl in Buenos Aires als auch in irgendwelcher Großstadt auf der Welt stattfinden. Sie bestehen aus nachdenklichen Tango-Balladen, aber auch aus rhythmischen Tangoliedern sowie ekstatischen Candombes, einer Urform des Tangos mit afrikanischen Einflüssen. Miceli schlägt damit eine Brücke zwischen den Wurzeln des argentinischen Tangos und einer neuen Art der Tango-Interpretation: sie ist individuell und zeitgemäß. Bei allen Stücken sucht man den Kontakt zu anderen Musikstilen: In den Candombes und Milongas hört man deutlich rhythmische Kadenzen aus Kuba. In dem Tango "Rot und Schwarz" - Text ist in deutscher Fassung - spürt man den Einfluss des deutschen Chansons der 20er und 30er Jahre. Micelis Musik wirkt innovativ und bewahrt gleichzeitig die Seele des Tangos in seinen Wurzeln: er bleibt roh, feinsinnig und ehrlich.
Der Sänger, Autor und Komponist wurde 1963 in Quilmes, nähe Buenos Aires, geboren. Er studierte im Nationalen Konservatorium "Manuel de Falla" in Buenos Aires Querflöte, Chorleitung und Gesang.
Dort ließ er sich in der Tango-Interpretation von dem legendären Tangomeister Sebastian Piana sowie im Gesang u.a. von Carlo Bianchi und Hector De Rosas, Sänger vom Astor Piazzolla, ausbilden. Es folgten erste Auftritte als Bariton im Chor des Konservatoriums "Manuel de Falla" und im "Coro Bach".
Nach Ende seines Musikstudiums absolvierte Miceli eine zweijährige Schauspiel-Ausbildung in Buenos Aires. Es folgten erste Darbietungen im Theater- und Musicalbereich. 1992 siedelte Fernando Miceli nach Berlin um. Hier etablierte er sich als Sänger und trat mit verschiedenen Formationen europaweit auf. Seitdem hat sich Miceli bei vielen bekannten Festivals und Konzertsälen präsentiert, darunter in Deutschland beim „1. Metropolenfestival Buenos Aires-Berlin“, beim Internationalen Tangofestival in Berlin sowie bei mehreren Konzerten in der Berliner Philharmonie. 2005 erschien die erste CD von Fernando Miceli „Tango de Raíz“, gefördert vom Land Berlin, welche eigene Kompositionen beinhaltete und mit dem er auf Tournee durch Deutschland und Argentinien ging. Außerdem war Miceli Gründer verschiedener Projekte wie „CubaTango“, welches den Tango und die kubanische Musik in einer bisher einmaligen Form vereinte, sowie das finnisch-argentinische Tangoprojekt „Suomiplatense“.
Im März 2010 hat die bedeutende „Academia Nacional del Tango“ in Argentinien Miceli den Akademiker-Titel für seine langjährige Tätigkeit im Bereich der Tangokultur verliehen.